(Klima-) Spartipp des Monats Juni: Mit Fuß vom Gas, macht Tanken „Spaß“! Nun gut, ich muss zugeben, Spaß ist an dieser Stelle vielleicht der falsche Ausdruck. Aber eigentlich ist ja auch nicht der Tankvorgang an sich das Schlimme, sondern nur das wir dafür so extrem viel Geld bezahlen müssen. Da ich selbst täglich weitere Strecken mit dem Auto zu meinen Arbeitsstellen pendle, schaue ich auch immer sehr genau an der Tankstelle auf die Preise für Kraftstoffe. Die Wirkung der Spritpreisbremse ist leider auch nicht so wie erhofft, denn ich weiß noch genau, dass ich vor knapp eineinhalb Monaten 1,93 Euro für Super (E5) gezahlt habe und jetzt liegt der Preis trotz 30 bis 35 Cent Rabatt, schon wieder zwischen 1,90 Euro und 2,00 Euro. Aber es gibt Hoffnung für alle, die auf das Auto schlichtweg angewiesen sind, da die Anbindung über öffentlichen Personennahverkehr schlecht oder gar nicht vorhanden ist und der Weg um ihn zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen, einfach zu weit ist. Denn egal ob mit dem Privat- PKW oder auf Dienstfahrten, wir alle haben die Möglichkeit Sprit zu sparen. Wenn wir nicht alleine fahren und Fahrgemeinschaften bilden, können die Fahrtkosten aufgeteilt werden und zudem der Schadstoffausstoß insgesamt verringert werden. Wir können aber auch sehr viel Geld und bis zu 25 Prozent (in Abhängigkeit von der üblichen Fahrweise) an Kraftstoff sparen, wenn wir unsere Fahrweise entsprechend anpassen. Dies ist deutlich mehr, als wir über eine staatliche Spritpreisbremse an Kosten einsparen können. Auch Elektrofahrzeuge können bei den hohen Strompreisen über eine entsprechend angepasste Fahrweise, den Stromverbrauch und damit die Betriebskosten merklich reduzieren. Die Tipps zum Bremsen vermeiden beziehen sich aber vorwiegend auf Benziner und Diesel ohne spezielle Bremskraftrückgewinnungssysteme, da dies noch immer die meisten PKWs in Deutschland sind. Hierzu ein paar einfache und leicht umsetzbare Tipps: Vorausschauendes Fahren vermeidet ständiges Bremsen Wenn wir nicht andauernd Gas geben und bremsen, sondern vorausschauend fahren und den Schwung während der Fahrt nutzen, macht dies Autofahren ökonomischer. Kurzfristige Temposchwankungen können wir ausgleichen, indem wir das Motto „Fuß vom Gas“ beherzigen statt zu bremsen und anschließend wieder zu beschleunigen. Denn nach jedem Schaltvorgang ist wieder ein Tritt aufs Gaspedal notwendig - und das kostet jedes Mal Sprit. Wer ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hält, fährt nicht nur sicherer, sondern verzögert das Bremsen und kann die Motorbremswirkung nutzen. Beim Heranrollen an eine Ampel zum Beispiel ist es daher ratsam, bei Geschwindigkeiten über 40 km/h den Fuß einfach vom Gaspedal zu nehmen, ohne auszukuppeln. Die meisten Autos sind mit einer Schubabschaltung ausgerüstet, die in dieser Situation die Kraftstoffzufuhr absperrt. Auch am Ortsanfang stellt dies eine einfache Möglichkeit zum Kraftstoff sparen dar. Schnell hochschalten und mit niedriger Drehzahl fahren Auf Autobahnen und Landstraßen gilt: Je niedriger die Drehzahl und das Tempo, desto niedriger der Verbrauch. Kraftstoffverbrauch, Schadstoffausstoß und Lärmentwicklung hängen vor allem von der Drehzahl des Motors ab. Im höchstmöglichen Gang zu fahren, ist Grundbedingung für benzinsparendes Fahren. Deshalb gilt: Nach dem Anfahren schnell beschleunigen, möglichst rasch die Gänge hochschalten und mit niedrigen Drehzahlen die gewählte Geschwindigkeit beibehalten. Selbst im Stadtverkehr kann der Autofahrer gut im fünften Gang (etwa ab 60 km/h) fahren, ein Zurückschalten ist nicht erforderlich, solange der Motor ohne zu rucken Gas annimmt. Die optimale Drehzahl liegt hierbei im innerörtlichen Verkehr 2.000 Umdrehungen pro Minute. Auf Autobahnen und Landstraßen gilt: Je niedriger die Drehzahl und das Tempo, desto niedriger der Verbrauch. Motor bei längeren Stopps abschalten Bei Stopps ab 30 Sekunden, zum Beispiel an einer Bahnschranke, sollte der Motor abgeschaltet werden, denn im Leerlauf verbraucht er zwischen 0,8 und 1,5 Liter Sprit pro Stunde und stößt weiterhin Treibhausgase aus. Unnötigen Luftwiderstand und Gewicht vermeiden Um Missverständnissen vorzubeugen, mit unnötigem Gewicht vermeiden ist nicht gemeint, unliebsame Mitfahrer per Schleudersitz a la James Bond Auto aus dem Auto zu befördern. Es geht hier auch nicht darum mitfahrende Personen an Autobahnraststätten zu vergessen, wie es immer wieder in den Medien berichtet wird. Stattdessen geht es hier darum, beispielsweise nicht wochenlang mit Getränkekisten im Kofferraum durch die Gegend zu tuckern. Gerade auf längeren Fahrten sollten schon einzelne Getränkeflaschen zum Durstlöschen mitgenommen werden, aber eine ganze Kiste mitzunehmen braucht es dafür nicht. Nicht benötigte Aufbauten wie Dachgepäckträger sorgen für größeren Luftwiderstand und erhöhen ebenso das Gewicht. Ein zusätzliches Gewicht von 100 Kilogramm in einem Mittelklasse-Pkw erhöht grob geschätzt den Spritverbrauch um 0,7 Liter auf 100 Kilometern. Wie in der Werbung manch teurer Abnehmprogramme, werbe auch ich daher mit der Devise "Weg mit unnötigem Ballast", der Zusammenhang ist nur ein anderer und bei mir ist dieser Satz mit keinerlei Kosten und Verpflichtungen verbunden. Im Gegenteil, es geht hier nämlich darum, unnötige Kosten zu vermeiden, in dem Dachgepäckträger und Fahrradständer nach dem Urlaub oder dem Ausflug abmontiert werden, keine vollen oder leeren Getränkekästen durch die Gegend gefahren werden und der Kofferraum stets leergeräumt wird. All dies spart Sprit, macht fit und kostet uns nüt. Ungenutzte Stromfresser wie Klimaanlage ausschalten Auch elektrische Funktionen des Autos wie Klimaanlage, Fensterheber oder Heckscheiben- oder Sitzheizung haben Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch. Je mehr Strom die Lichtmaschine erzeugen muss, desto größer wird ihr Drehwiderstand. Die Folge: Der Verbrennungsmotor muss für den Antrieb mehr Kraft aufwenden. Größter Stromfresser ist die Klimaanlage, die den Verbrauch im Stadtverkehr um bis zu 1,8 Liter je 100 Kilometer erhöht. Deshalb sollte kein Stromverbraucher laufen, wenn es nicht notwendig ist. Selbst Frischluft kostet Energie: Offene Fenster beeinträchtigen die Luftströmung und erhöhen den Spritverbrauch. Kurzstrecken vermeiden und Reifendruck überprüfen Wer Sprit sparen möchte, sollte zudem auf kurze Fahrten unter fünf Kilometern verzichten. Diese Strecken können im Normalfall zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, da der Motor am meisten Sprit verbraucht, wenn er kalt ist. Der Durchschnittsverbrauch auf den ersten einhundert Metern kann bis zu 30 Liter pro 100 Kilometer betragen, weshalb hier auch extrem viel Treibhausgas ausgestoßen wird. Erst wenn der Motor nach etwa vier Kilometern seine normale Betriebstemperatur erreicht hat, kann sich ein optimaler Spritverbrauch einstellen. Außerdem sollten Autofahrer darauf achten, dass die Reifen den vom Hersteller empfohlenen Reifendruck aufweisen. Breitreifen verlängern übrigens den Bremsweg und erhöhen somit den Verbrauch. Leichtlaufreifen hingegen haben einen geringeren Rollwiderstand als die herkömmlichen Modelle und sorgen für eine geringere Lärmbelastung und reduzieren den Spritverbrauch. Wer diese Tipps beherzigt, der hat vielleicht wirklich etwas „Freude“ beim Tanken. Vor allem beim Blick auf manche Nachbartanksäule. Wenn Sie selber einmal Tipps oder Anregungen haben, mit denen man im Berufsalltag einfach selbst einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, können Sie mir dies gerne per Mail an: klima@b-gemeinden.de bzw. telefonisch unter: 0157 80661690 mitteilen. Ihr / Euer Florian Roth Gemeinden Baienfurt, Baindt und Berg Koordinator für eine klimaneutrale Kommunalverwaltung mailto:klima@b-gemeinden.de[mehr]
Dateityp: PDF-Dokument
Dateigröße: 372,15 KB